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Jonathan Haidt, Psychologie Professor in NYC sieht Zusammenhang zwischen Aufkommen von Social Media und Verhaltensauffälligkeiten

Im folgenden Video referiert Jonahtan Haidt über sein Buch "Generation Angst". Ich möchte hierbei insbesonders herausgreifen, dass er anhand einiger Statistiken aufzeigt, dass ungefähr seit Einführung von Social Media Diensten und die vermehrte Nutzung von Smartphones psychische Auffälligkeiten von Kinder und Jugendlichen zugenommen haben. U. a. spricht er über eine höhere Rate von Selbstmord, starke Zunahme von Depressionen und Ängsten und Selbstverletzungsverhalten - mehr oder weniger besonders an den Ländern, wo der Konsum von Social Media hoch ist.

Das Video finden Sie unter: https://www.youtube.com/watch?v=tLxfLjebJV8

DAK Studie 2024: Social Media "Sucht" von Kindern & Jugendlichen seit 2019 verdoppelt

Aufgrund der Pandemie hat sich die Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland deutlich verändert. Fast 25 Prozent der Minderjährigen nutzen soziale Medien Besorgnis erregend ­– also ca. dreimal so viele wie im Jahr 2019. Bei Sechs Prozent der 10- bis 17-Jährigen kann man sogar von einer Sucht bzw. einer pathologischen Nutzung sprechen.  Das ist das aktuelle Ergebnis in 2024 einer gemeinsamen Längsschnittuntersuchung der DAK-Gesundheit und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Laut der-Studie stieg die Zahl der 10- bis 17-Jährigen mit einer riskanten Social-Media-Nutzung seit 2019 von 8,2 auf 24,5 Prozent. "Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen mit einer pathologischen Nutzung hat sich von 3,2 auf 6,1 Prozent fast verdoppelt."  Die Verantwortlichen der Studie betonen: „Soziale Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wir brauchen aber mehr Aufklärung über Reiz und Risiken von Instagram oder TikTok sowie zusätzliche Präventionskampagnen und Hilfsangebote für Betroffene“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. „Dazu ist es erforderlich, dass die Medienkompetenz für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern gefördert wird. Dabei müssen unsere Schulen eingebunden werden.", so Storm weiter

An einem normalen Wochentag im Durchschnitt 2,5 Stunden: mehr depressive Stimmungen, Stress und Ängste, Probleme bei der Achtsamkeit, weniger analoge Kommunikation!

Laut Mediensucht-Studie von DAK-Gesundheit und UKE Hamburg verbringen Kinder und Jugendliche an einem normalen Wochentag durchschnittlich 150 Minuten in sozialen Netzwerken (2019: 123 Minuten), am Wochenende sind es mit 224 Minuten über dreieinhalb Stunden (2019: 191 Minuten). Die Untersuchung zeigt erstmals auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Minderjährigen. Mädchen und Jungen mit einer problematischen Social-Media-Nutzung berichten häufiger von depressiven Symptomen, mehr Ängsten und einem höheren Stresslevel als unauffällige Nutzerinnen und Nutzer. Ferner zeigen sich Defizite beim Umgang mit Emotionen und beim Thema Achtsamkeit.

Mehr zur Studie finden Sie hier: https://www.dak.de

 

 

 

Tommy zeichnet herausragende Video Spiele aus!

Kindersoftwarepreis 2023. Der Deutsche Kindersoftwarepreis TOMMI zeichnet seit 2002 jährlich hochwertige digitale Spiele und Bildungsangebote für Kinder aus. Näheres dazu unter: https://tommi.kids/kindersoftwarepreis/gewinner/gewinner-2023/

"Warum Signal statt Whatsapp nutzen?"

Anbei ein interessanter Beitrag von der Plattform "Interent Explainer" über 6 Vorteile von Signal. Der Kanal bietet viele weitere Sicherheitstipps: https://www.youtube.com/@InternetExplainer

Grundschüler zeigen laut aktueller Studie Leseschwächen auf - was hat das mit dem Medienkonsum zu tun?

Vor kurzem wurde in Berlin die internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) vorgestellt. Am 19.5. berichtete darüber die Bildzeitung und führte ein Interview mit Grundschulrektorin Barbara Mächtle, die vielleicht aussprach, was viele Grundschullehrkräfte in Deutschland erfahren uund denken. Sie wieß im Interview darauf hin, dass die Schulen ihrerseits viel tun, um das Lesen zu fördern. Und diese Bemühungen erlebe ich in meinen vielen Schulbesuchen ebenso. Das Problem scheint laut ihrer Einschätzung wo anders zu liegen, nämlich im Elternaus:

 „Wir sind machtlos. Wenn wir die Kinder fragen ‚Wie viele Bücher hast du denn zu Hause?‘, werden wir oftmals nur groß angeguckt und bekommen die Antwort: ‚Bücher? Sowas hab ich nicht.‘“

Stattdessen kosumierten sowohl die Eltern als auch die Kinder zu Hause übermäßig digitale Medien: Also, die Kinder "(...)würden sich (...) von TV, Playstation und Handys „berieseln lassen“." Und weiter:

„Eltern haben oft selber ihr Handy vor der Nase und es ist leider keine Seltenheit, dass Kinder schon im Kinderwagen ein Handy in die Hand gedrückt bekommen. Und ein Buch gegen ein Handy – da wird das Buch immer verlieren.“

Kein Wunder, denn die Medienindustrie hat viele sclaue Tricks auf Lager unsere Aufmerksamkeit auf die Medienangebote zu lenken. Genannt "Persuasive Methods".

Laut meiner Einschätzung als Experte für Medien und Prävention sehe ich ebenso einen Zusammenhang zwischen Leseschwäche und übermäßigem Medienkonsum. Digitale und Soziale Medien fördern das "Surfen": Kurz mal wieder TikTok shorts checken, youtube Kanal, Instagram, Mails und Messengers. Und das zig Mal pro Tag. Statt konzentriert (und Konzentration übt man in der Praxis ein, sie fällt nicht vom Baum) eine Sache mit möglichst wenig Ablenkung zu lesen, surft man kurz von Welle zu Welle, springt von App zu App, beginnt zu lesen und zu kucken und bricht oftmals ab bevor man den Inhalt bis zum Ende gelesen hat.

Mein Tipp: Wer die Lesefähigkeit und somit auch die Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer, allgemeine Lebenskompetenzen und schulische Leistungen fördern möchte, sollte Kinder möglichst

  • Medien arm aufwachsen lassen, (die Medienindustrie ist sehr raffiniert in Sachen Kundenbindung - aufpassen!),
  • Medien sinnvoll, geregelt und gezielt einsetzen,
  • einen ungestörten Rahmen beim Lesen (keine digitale Medien in der Nähe) schaffen und
  • Begeisterung für analoge Handlungen in den Kindern erwecken (Sport, Kunst, Musik, analoge Spiele etc.)

Cheers, Martin Seidl

Über mich

Martin Seidl, Diplom Sozialpädagoge (FH), Suchtpräventionsfachkraft (AJ Bayern). Seit 12 Jahren über 300 Workshops und Vorträge zu Smartphones, Medienerziehung und Suchtprävention

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Workshops und Vorträge im Bereich der Medienprävention führe ich bundesweit durch mit Schwerpunkt Bayern, Oberbayern, Regensburg, Kehlheim, Ingolstadt. München, Landkreise Landsberg, Ebersberg, Erding, Altötting, Mühldorf, Fürstenfeldbruck, München, Miesbach, Bad Tölz, Traunstein, Starnberg, Berchtesgadener Land, Garmisch, Freising und Weilheim.